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Gut zu wissen

Musste einem Neubau weichen: Das Kaffeehaus und Restaurant Grüner Heinrich an der Theaterstrasse beim Bellevue. Bild: Baugeschichtliches Archiv

Das märchenhafte Kaffeehaus

Von: Sacha Beuth

11. Oktober 2019

In der Serie «Nostalgische Fundstücke» stellt das «Tagblatt» Objekte, Unternehmen oder Berufe vor, die früher eine markante Rolle im Leben der Stadt und ihrer Bürger spielten, nun aber zum Leidwesen vieler verschwunden sind. Heute erinnert sich «Tagblatt»-Leserin Peggy Zimmermann (64) an das Kaffeehaus Grüner Heinrich.

«Ich lebe zwar heute in Zofingen, bin aber in Küsnacht aufgewachsen und habe bis vor kurzem noch in Zürich gearbeitet. Eine wunderschöne Kindheitserinnerung ist für mich der vorweihnächtliche Besuch im ehemaligen Grünen Heinrich, einem Kaffeehaus und Restaurant am Bellevue. Dort kehrten meine Gotte und ich jeweils ein, nachdem wir im Opernhaus das Weihnachtsmärli verfolgt und Weihnachtsgeschenke für die Familie eingekauft hatten. Wie im Märchen kamen mir auch die prächtigen Wandgemälde und die Empore im Grünen Heinrich vor. Noch mehr aber beeindruckte mich die riesige Auswahl an Patisserie. Insbesondere den Vermicelles und Mohrenköpfen konnte ich nicht widerstehen. Und weil mich meine Gotte nach Strich und Faden verwöhnte, durfte ich so viel davon essen, wie ich wollte. Heute kann zwar am Bellevue das Café Felix ebenfalls mit einem leckeren Angebot aufwarten. Doch empfinde ich diesen Ort als weit weniger gemütlich als den Grünen Heinrich.»

Das Kaffeehaus und Restaurant Grüner Heinrich wurde nach dem gleichnamigen Werk Gottfried Kellers benannt. Es befand sich in einem Geschäftshaus, das 1907 erbaut worden war. 1971 kam das Ende des Gebäudes und mit ihm des Grünen Heinrich. Es wurde abgetragen und an seiner Stelle ein Warenhaus errichtet, in welches die ABM einzog und in dem sich nun der Globus am Bellevue befindet.

Das «Tagblatt» bedankt sich bei Peggy Zimmermann für ihren Beitrag mit einem original «Tagblatt»-Kugelschreiber von Caran d’Ache und hofft auf weitere Vorschläge für diese Serie (Bitte E-Mail senden an: gewinn@tagblattzuerich.ch, Stichwort: Nostalgie).

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Leserkommentare

Regina Schweizer - Ich denke oft an sie und ihre familie.alles liebe.

Vor 4 Jahren 5 Monaten  · 
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