mobile Navigation

Gut zu wissen

1894 liess die Zürcher Firma H. Brupacher & Sohn ein Badekleid patentieren, das den Schwimmer über Wasser hielt. Bild: Staatsarchiv Kanton Zürich

Zürich, die Stadt der Erfinder

Von: Jan Strobel

13. September 2016

Das Staatsarchiv des Kantons Zürich stellt Zürcher Erfindungen ins Internet.

Wenn sich Zürich heute gerne ­immer wieder als Start-up-Hochburg selbst inszeniert, folgt das eigentlich einer jahrhundertelangen Tradition. Denn was die Limmatstadt schon immer auszeichnete, war das Innovative, das freilich ganz diskret die Welt verändern konnte. So entsprangen Zürcher Hirnen beispielsweise sowohl die WC-Ente als auch der Maggi-Bouillonwürfel.

Einen neuen Einblick in den hiesigen Erfindergeist bietet das Staatsarchiv des Kantons Zürich. Denn die über 50 000 Patente, welche Zürcherinnen und Zürcher zwischen 1888 und 1978 beim Eidgenössischen Patentamt anmeldeten, sind jetzt in der Sammlung Patentschriften vereinigt und können bequem online erkundet werden.

Unter den Patenten finden sich auch kuriose Trouvaillen. So meldete die Zürcher Firma H. Brupacher & Sohn 1894 die Erfindung eines «Über Wasser haltenden Badekleids» an. In diese eigenwillige Kreation waren Schwimmkörper eingenäht, die aus mit Korkstücken gefüllten Kautschukröhren bestanden. Das Ganze kam gewissermassen als die modische aufgemotzte Variante der Schwimmweste daher.

Natürlich bewegte die Zürcher Genies auch ein ganz bestimmtes Thema: Sex. Eine Frau P. Warmund nahm sich der Männer an und liess 1917 den «Penis-Strumpf» patentieren. Das Kondom sollte nicht aus Gummi, sondern aus «dünnem, elastischen Seidengewebe» bestehen, um so unter anderem das Zerreissen zu verhindern.

Die Patentsammlung ist online abrufbar unter:
www.archives-quickaccess.ch/stazh

zurück zu Gut zu wissen

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare