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Interview

"Die Kleinen saugen einen aus"

Von: Ginger Hebel

03. April 2018

Die Mundartfassung des Grosserfolgs ist zurück. In «Traumfrau Mutter» nimmt die Zürcherin Wanda Wylowa kein Blatt vor den Mund und spricht aus, wie das Muttersein wirklich ist.

In «Traumfrau Mutter» zeigen Mütter die Höhen und Tiefen des Mutteralltags. In der neuen Mundartfassung mit dabei: die Stadt­zürcher Schauspielerin Wanda Wylowa (45), die aktuell auch in der SRF-Serie «Seitentriebe» eine Hauptrolle hat.

In «Traumfrau Mutter» nehmen Mütter kein Blatt vor den Mund, reden über «Windlä, wenig Sex und anderi Kataschtrophä». Ist das Muttersein wirklich so anstrengend?

Wanda Wylowa: Manchmal ist es tatsächlich ein kleiner Albtraum. (lacht) So schön es ist, Mutter zu sein, oft saugen einen die Kleinen einfach aus – körperlich und seelisch. Auch ich habe meine Kinder in Momenten der Überforderung schon angeschrien. Gerade wenn sie klein sind, hat man nie Zeit für sich selber, nicht mal auf dem WC, da kommt man oft an seine Grenzen. Die ersten fünf, sechs Jahre empfand ich als besonders anstrengend.

Ihr Lieblingsspruch auf der Bühne?

«Früener hani u Mitleid gha mit mim Ma, wänn er chrank gsi isch. Hüt dänk i: Super, en Pflägfall meh!»

Sie haben zwei Söhne (10 und 17). Wie kriegt man Kinder und Karriere unter einen Hut?

Ich lebe von den Vätern meiner Kinder getrennt, doch wir haben uns die Pflichten immer aufgeteilt, das hat mir vieles erleichtert. Alleinerziehende sind wirklich nicht zu beneiden. Zudem habe ich ein gutes Netz für die Kinderbetreuung, ich spanne Nachbarn ein und meine Mutter.

Wie ist Ihr Verhältnis zu Ihren Buben?

Eng. Mit meinem Grossen rede ich über alles, auch über Drogen und Sex. Mein Jüngerer fragte mich kürzlich, was ein Orgasmus sei. Ich erklärte es ihm, doch er meinte nur «das isch gruusig».

Was wünschen Sie sich für alle Mütter?

Dass staatliche Kinderbetreuung erschwinglich wird. Nur so kann der Wiedereinstieg ins Berufs­leben gelingen.

Ihr Erfolgsrezept als Mama?

Ich bin sehr gut organisiert, ja schon fast ein Organisationsgeneral. Ich plane Monate im Voraus und mache in Endproben sogar einen Menüplan, koche vor und friere ein, Pasta, Pesto, Spinatplätzli. Wenn ich Zeit habe, koche ich aber auch gerne etwas Aufwendigeres.

Ihr persönlicher Erziehungstipp?

Geduld ist wichtig, und Vertrauen. Muttersein ist eine Lebensaufgabe, die Kinder sollten immer an erster Stelle stehen. Auch ich musste viel zurückstecken, aber ich möchte das nicht missen. Ich hoffe aber, dass die Umstände für meine Söhne dann so sein werden, dass Vereinbarkeit von Beruf und Familie wirklich ohne Abstriche möglich ist.

Weitere Informationen: «Traumfrau Mutter» bis 18. April in der Maag-Halle. Spielzeiten: Dienstag bis Samstag, 19.30 Uhr, Sonntag, 15 Uhr.

Tickets zu gewinnen

Das «Tagblatt» verlost 2 × 2 Tickets für die Neuinszenierung von «Traumfrau Mutter» am Dienstag,
10. April, 19.30 Uhr in der Maag-Halle
. Senden Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon und dem Betreff Traumfrau an: gewinn@tagblattzuerich.ch

 

 

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