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Lifestyle

"Beim Abwaschen vergeht mir der Spass"

09. Juni 2015

Kochserie: Das «Tagblatt» schaut in die Kochtöpfe von Familien, Paaren und Singles. Sie verraten uns, was sie am liebsten für ihre Liebsten kochen. Heute sind wir zu Gast bei Anke Berg in Schwamendingen.

Feierabend. Anke Berg nimmt die marinierten Kaninchenstücke aus dem Kühlschrank, Katze Lilly streicht ihr um die Beine. Sie bereitet ihr Lieblingsgericht für Gäste zu: Kaninchen im Bratentopf, komplett mit Kartoffeln, Gemüse und Sauce. «Das ist schnell in der Zubereitung, sodass man Zeit für den Besuch hat und danach nur noch einen Topf abwaschen muss.» Der Rest wandert in den Geschirrspüler. Als Anke Berg in ihre erste eigene Wohnung gezogen war, kaufte sie sich sofort eine kleine Geschirrspülmaschine. «Beim Abwaschen vergeht mir der Spass.»

Das Fleisch kauft sie beim Metzger ihres Vertrauens in Embrach. «Dort weiss ich, dass das Kaninchen aus artgerechter Haltung stammt.» Sie lässt es sich in Stücke zerteilen und die Innereien mitgeben. «Die machen die Sauce schön kräftig.» Auch auf dem Markt in Oerlikon kauft Anke Berg gern ein. Doch viel Zeit zum Einkaufen und Kochen hat die 49-Jährige nicht, sie ist Leitende Ärztin einer psychiatrischen Klinik. «Psychiatrie ist für mich das spannendste Gebiet der Medizin. Man erfasst den Patienten mit all seinen Stärken und Schwächen.»

Der Höhepunkt: Ein kabelloser Bratwurstschneider

Die gebürtige Friesin lebt seit über elf Jahren in Zürich. In Schwamendingen hat sie sich ein Reihenhaus gekauft, stilvoll eingerichtet mit tollen Lampen. Sie ist verrückt nach Küchenutensilien. Bei ihr ­findet man Messer für jede Gelegenheit, elektrische Salz- und ­Pfeffermühlen, Salatsaucen-­Shaker, Mango-Teiler. Im In- und Ausland klappert sie Haushaltswarengeschäfte ab auf der Suche nach dem ultimativen Stück, das sie noch nicht hat. Auch ihre Familie versucht immer noch etwas Originelles für sie zu finden. «Der Höhepunkt war ein kabelloser Bratwurstschneider», sagt Anke Berg und lacht. Auch den Erdbeerstiel-Entferner möchte sie nicht mehr mis­sen.

 

Sie brät die Kaninchenstücke in Olivenöl scharf an, gibt Knoblauch, Rosmarin und Lorbeerblätter hinzu und löscht ­alles mit Roséwein ab. «Der Wein muss trocken sein, mit fruchtigem Wein schmeckt das Gericht nicht.» Seit sie einen Induktionsherd hat, musste sie alle Töpfe und Pfannen neu kaufen. Ihre jüngste Errungenschaft: ein weisser gusseiserner Bräter aus dem Hause Le Creuset.

Sie holt Thymian aus dem Garten, putzt die Kartoffeln, dann kommt das Gericht für eine Stunde in den Ofen. Anke Berg kocht gern, «weil ich dabei bestens entspannen kann und ein konkretes Ergebnis habe». Sie gibt Karotten und Stangensellerie in den Bratentopf und lässt das Gericht noch eine halbe Stunde ohne Deckel im Ofen schmoren. «Dann nur noch mit ­Petersilie garnieren und servieren.»

Anke Bergs Lieblingsrezept:

Zutaten:

1,4 Kilogramm Kaninchen, zerteilt vom Metzger in acht Stücke, Eingeweide (wenn möglich)
500 Gramm kleine Kartoffeln
400 Gramm Rüebli
200 Gramm Stangensellerie
200 Gramm Zwiebeln
Glatte Petersilie
2 Stiele Rosmarin
einen halben Bund Thymian, grob gehackt
3 Lorbeerblätter
3 TL süsses Paprika-Pulver
3 El Olivenöl
4 zerdrückte Knoblauchzehen (zu einer Paste verrühren)
500 ml trockener Roséwein

Zubereitung:
Kaninchen mit Knoblauchpaste von allen Seiten bestreichen und am besten über Nacht marinieren oder aber wenigstens 3 bis 4 Stunden.
Kaninchenteile aus der Marinade nehmen, salzen und in einem Bräter von allen Seiten scharf in Olivenöl anbraten.

Kartoffeln und Zwiebeln dazugeben und mit trockenem Roséwein ablöschen. Aufkochen lassen, 2 Stiele Rosmarin und 3 Lorbeerblätter dazu geben sowie einen halben Bund glatte Petersilie.
Deckel vom Bräter draufsetzen. 1 Stunde geschlossen bei 200 Grad im Backofen garen.

Stangensellerie un Rüebli schräg schneiden und in den Bräter geben und 30 Minuten offen garen.

Gegebenenfalls mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Petersilie garnieren und servieren.

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Leserkommentare

Wolfgang Lotze - Die armen Kaninchen.

Vor 8 Jahren 10 Monaten  · 
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