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Lifestyle

Blechherdöpfeli: "Ein wunderbares Gericht"

Von: Ginger Hebel

23. Juni 2015

Kochserie: Das «Tagblatt» schaut in die Kochtöpfe von Müttern, Paaren und Singles. Sie verraten uns, was sie am liebsten für Ihre Liebsten kochen. Heute sind wir zu Gast beim Ehepaar Förster in Albisrieden.

Auf dem Clubtisch im Wohnzimmer stehen Nüsse bereit, getrocknete Tomaten und iranische Pflaumen. Ruth und Dieter Förster haben sie von Teheran mitgebracht, sie reisen öfter dorthin, da einer ihrer Söhne dort lebt. «Der Iran ist ein schönes Land mit unglaublich gastfreundlichen Menschen, da können wir uns eine Scheibe abschneiden», sind sie sich einig. Ruth, eine ehemalige Primarlehrerin, und Dieter, ein Ingenieur, sind seit 48 Jahren verheiratet.

Dieter überlässt seiner Frau den Herd, dafür räumt er nach dem Essen die Küche auf. Ruth bereitet das Rezept ihrer Kindheit zu: Blechherdöpfeli. Sie weiss noch genau, wie sie sie als Kind mit ihrem Bruder um die Wette ass. «Miteinander schafften wir es, das ganze Blech zu leeren», erinnert sich die 69-Jährige. Sie halbiert kleine Kartoffeln und taucht sie mit der Schnittfläche in eine Mischung aus Salz und Kümmel. Sie legt sie auf ein mit Backpapier belegtes Blech und beträufelt sie mit Olivenöl, danach kommen sie für 30 Minuten in den Ofen, bis sich am Rand eine Kruste bildet. «Ein einfaches, wunderbares Gericht. Wenn es je dazu käme, dass ich mir eine Henkersmahlzeit auslesen müsste: Das wäre meine.»

10 Sorten Schokomousse

Ruth Förster ist auch berühmt für ihre Mousse au Chocolat, ein Dessert-Klassiker, den sie in Perfektion beherrscht. «Wichtig ist, dass man den Rahm und das Eiweiss ganz steif schlägt», verrät sie. Ihr Mann bestellt sich in Restaurants immer eine Mousse. «So gut wie die meiner Frau schmeckt aber keine», ist er überzeugt. Wie gelingt sie denn, die beste Schoggimousse? «Meine Faustregel: Doppelt so viele hellbraune wie dunkle Schokolade, und für die weisse Mousse Rahmfestiger verwenden, damit die Konsistenz stimmt.» Ihr Sohn hat sich zur Hochzeit eine Badewanne voll Mousse au Chocolat gewünscht, worauf Ruth Förster eine Kinderbadewanne kaufen musste. Bei der Zubereitung ist ihr dann ein kleines Missgeschick passiert, wie sich am Fest herausstellte. «Mir ist die Kelle in die Wanne gefallen, ein Hochzeitsgast schöpfte sie heraus. Ich bin bis heute froh, dass es nicht der Abwaschlappen war», sagt sie und lacht.

Die Kartoffeln sind fertig. Ruth serviert dazu Quark, Salzbutter und Käse aus deutschen Landen, zur Freude von ihrem Dieter, einem gebürtigen Berliner. Als Krönung folgt die Mousse au Chocolat. Ruth Förster überrascht mit zehn verschiedenen Varianten, denn 0815 kann jeder: Dunkle Schokomousse mit Cognac und mit Kirsch (genial), weisse Mousse mit Rum und Chili (rassig), mit Ouzo und Pfeffer (raffiniert), mit Amaretto und Ingwer (einzigartig). Obwohl es toll schmeckt, es bleibt einiges übrig. Abends werden darum spontan Gäste zum Dessert eingeladen. Ruth und Dieter sind herzliche Menschen, die gerne Besuch empfangen. An der Küchentüre hängt ein Schild mit dem Spruch: «Fünf waren geladen, zehn sind gekommen. Giess Wasser zur Suppe, heiss alle willkommen.»

Ruth Försters Lieblingsrezepte:

Blechherdöpfeli:

Backofen auf 200 Grad vorheizen
ca. 1 Kg mittelgrosse, festkochende Kartoffeln, der Länge nach halbieren, sodass eine möglichst grosse Schnittfläche entsteht
Blech mit Backfolie belegen
1 Teelöffel Olivenöl darauf verteilen
1 Teelöffel Salz und 1 Teelöffel Kümmel auf einem flachen Teller mischen
Die aufgeschnittenen Kartoffeln mit der Schnittfläche in die Salz-Kümmel-Mischung drücken und aufs Backblech legen.
Bei 200 Grad ca. 30 Minuten backen. Mit Zahnstocher prüfen, ob die Kartoffeln weich sind.

Mit Quark, gemischtem Salat und Käse servieren und geniessen.

Rezept für Ruths Schoggimousse:

100 Gramm Cremant (oder Kochschokolade)
200 Gramm Mahoni Orange
2 Eier teilen (Eiweiss ganz steif)
4 dl Rahm, ganz steif
2 bis 3 EL Cointreau oder Grand Marnier
Schokolade in der Mikrowelle schmelzen (360 Grad/3 Minuten)
Mit Zahnstocher prüfen, ob die Masse weich ist.

 

Hier gehts zu Kochserie Teil 1:

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Sind auch Sie kochbegeistert? Melden Sie sich bei ginger.hebel@tamedia.ch

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